Coachingzauber mit Serendipity

Fürs Coaching sind immer Methoden relevant, die zu echten, d. h. gewollten Veränderungen führen. Jeder Coach und Berater ist ständig auf der Suche nach dem geeignetsten Tool. Oft übernehmen wir gerne Anregungen aus Forschung und Wissenschaft, entwickeln sie selber weiter, bis dann daraus die passenden Formate und Anwendungsszenarien für unser Coaching und unsere Beratungen erstehen.

Was ist denn also Serendipity?

Unter Serendipity versteht man Beobachtungen, die aus einem glücklichen Zufall heraus und unbeabsichtigt gemacht werden und zu neuen Entdeckungen führen.  Bekannte und erwähnenswerte Beispiele sind die Entdeckung Amerikas, denn eigentlich wollte Columbus nach Indien, – oder Teflon, Silikon, Linoleum, Viagra, LSD, Nylonstrümpfe, Röntgenstrahlen und vieles mehr.

Das Serendipity-Prinzip ist ein moderner, attraktiver Forschungsgegenstand, dem sich gleich mehrere wissenschaftliche Disziplinen annehmen, u. a. die Zukunftsforschung, Informationswissenschaft, Psychologie und Soziologie. Die Wortschöpfung stammt aus einem persischen Märchen mit dem Titel: „Die Reise der Prinzen von Serendip“. Auf ihrer Reise finden die drei Helden ohne Vorsatz, jedoch durch Zufall und Klugheit Dinge, die sie nicht gesucht haben, die sich aber im Nachhinein als sehr nützlich erweisen.

Geeignete Maßnahmen oder Füllung für den Zauberhut

Serendipity als Zauberhut für das Coaching

Manche von uns, aber auch unserer Kunden, schüren die Hoffnung, dass wir irgendwann wie Magier auf der Bühne stehen und statt Hasen Veränderungen aus dem Hut zaubern könnten. Mit dem Serendipity-Prinzip kommen wir diesem Wunsch ein Stück näher. Serendipity lässt sich nicht steuern, aber durch bestimmte Maßnahmen fördern.

Zu unseren Coaching Kompetenzen gehört u. a. eine gute Beobachtungsgabe. Wir schulen unsere Wahrnehmung ständig, werden klarer, genauer und treffsicherer. Als systemische Coaches gehen wir davon aus, dass unsere Klienten oder Kunden alles besitzen, was für ihre Lösung notwendig ist. Das bedeutet, wir üben uns in Selbstdisziplin und prusten keine Ratschläge heraus, warten wahrnehmend ab, bis der richtige Zeitpunkt für eine Intervention gekommen ist. Wir wissen, unsere Kunde befindet sich momentan in einer Art Problemtrance mit wenig Wahlmöglichkeiten. Hinzu kommt ein Tunnelblick, der Optionen verstellt – und genau hier setzen wir mit unseren Coaching Tools an, vorsichtig, auf Augenhöhe, aber gezielt, treffsicher und empathisch.

Wenn die bekanntesten Innovationen oder Veränderungen eher einem glücklichen Zufall entspringen als der gezielten Suche, dann zeigt sich hier eine Parallele zur guten Coaching Praxis. Im Coaching Alltag erleben wir, dass ein Coachee oder Kunde plötzlich strahlt, über das ganze Gesicht lächelt. Was ist geschehen? Unser Kunde ist unbeabsichtigt über seine eigene Lösung gestolpert. Die Lösung fiel ihm in den Schoß! Als Profi sind wir häufiger Zeuge dieser kleineren und größeren Wunder, denn wie bereits Louis Pasteur, der Erfinder des Pateurisierens, sagte: „Der Zufall begünstigt nur einen vorbereiteten Geist“.

Den Geist professionell auf glückliche Zufälle vorbereiten

Den Geist professionell auf glückliche Zufälle vorbereiten

Unsere Kunden kommen, weil sie selbst vergeblich nach Lösungen suchten. Meist gehen unzählige, zähe und oft langwierigen Versuche voraus. Das trifft nach meiner Erfahrung sowohl auf Unternehmen, Teams, Arbeitsgruppen wie auch Einzelpersonen zu, aus dem privaten wie auch beruflichen Bereich.  Hier erleichtert uns das Serendipity-Prinzip das Coaching. Als Coach müssen wir Maßnahmen kreieren, die den glücklichen Zufall und das Erkennen der darin liegenden Optionen fördern.

Für Team- und Businesscoaching bedeutet dies, andere Auswahlkriterien für Mitarbeiter und die Implementierung einer positiven Wertehaltung gegenüber Fehlern und Veränderungen zu schaffen.

Es muss mehr geistigen Freiraum geben, auch sollten Mitarbeiter eingestellt werden, die wirklich gerne einmal über den Tellerrand schauen wollen. Wir alle wissen, dass ein Geistesblitz toll ist, viele noch besser sind, jedoch ohne Umsetzung und Konzentration auf ein gemeinsames Ziel, die angestrebte Wirkung oder Veränderung verpufft. Im Unternehmen müsste ein Teamdesign angestrebt werden, das divergentes Denken, Offenheit und Experimentierfreude neben dem konvergenten Denken zulässt.

Beim Coaching mit Einzelpersonen sollte der Coach seine Wahrnehmung transparenter machen, um seinen Coachee mehr für variable Schlussfolgerungen zu öffnen und verstärkt Kreativitätstechniken in den Coachingprozess einbauen.

Geeignete Maßnahmen

Geeignete Maßnahmen oder Füllung für den Zauberhut

Wir können durch Coaching helfen, dass unsere Kunden verstehen, was für sie die bessere Variante oder Option ist. Im konkreten Fall bedeutet dies beispielsweise Zupacken, wenn sich die Gelegenheit bietet, aus dem Meer der Möglichkeiten wählen statt überwältigt nichts zu tun. Freiräume brauchen auch immer Strukturen, mit diesem Wissen können wir als Coach dafür sorgen, dass in beruflichen und privaten Systemen stets beides bedacht wird. Phasen der Ablenkung und Phasen der Konzentration sollten immer im Wechsel stehen. Unternehmen und Organisationen können dies z. b. durch Räumlichkeiten fördern, Insel bauen, in denen man sich on- und offline treffen kann, die als Gemeinschaft- und Ruheräume neue, kreative Möglichkeiten bieten. Für Coaching im Lernbereich, Erziehung, Pädagogik und Erwachsenenbildung gelten ähnliche Prinzipien, auch hier sollten fördernde und lockerlassende Methoden im Wechsel stehen.

Als Coach sehe ich mich selbst gerne als Fischer mit einem Kescher, stets bereit die hochspringenden Geistesblitze meiner Kunden einzufangen, um im gemeinsamen Gespräch sinnierend zu klären, was aus dem Fischlein werden könnte, ob in ihm womöglich das Potential einer Veränderung steckt. Seit ich mir diese inneren Bilder bewusstgemacht habe, verspüre ich noch mehr Achtsamkeit gegenüber der Welt meines Kunden. Gleichzeitig erlebe ich, dass meine Kunden im Sinne von Serendipity ihren Blick erweitern und Freude haben frei nach Goethe, aus Steinen, die im Wege liegen, etwas Schönes zu bauen.

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