Postmoderne mit Totstellreflex oder Hilferuf der Coaching- und Therapeutenszene?

Die Mehrheit der Coaches und Therapeuten in Deutschland ist auch 2017 noch gegen den Einzug der digitalen Medien in den Beratungsalltag. Sie wollen lieber an den klassischen Face-to-Face Methoden festhalten. Nach wie vor steht das persönliche Gespräch im Vordergrund, welches nur live und vorort stattfinden soll, ein Socializing, ein Sich-Begegnen, um, so die Überzeugung –  die ganze Persönlichkeit des Kunden, Klienten oder Patienten besser erfassen zu können.

Die lange Zeit, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene online verbringen, wird als schädlich angesehen. Daher lautet die Intervention: Kein Smartphone, Tablet, Notebook, PC oder MAC! Das Abschalten aller digitalen Zugänge wird bewusst verordnet, um berufsbedingten oder schulischen Stress zu stoppen, sowie einer behaupteten Beziehungslosigkeit und Gleichgültigkeit vorzubeugen bzw. entgegenwirken.

Entweder-oder-Haltung

Vor diesem Hintergrund hat es die Postmoderne mit all den bunten Gadgets, mobilem Zugang ins Internet, 2D und 3D virtuellen Lern- und Arbeitswelten auf dem Coaching- und Therapeuten-Markt schwer.

Vielleicht stehen wir als begeisterte eTrainer, Tutoren und Online Coaches der ersten Stunde auch einem neuen Branchenverständnis im Wege? Unser Bemühen, digitale Angebote unangefochten, seriös und persönlichkeitsunterstützend zu präsentieren, ist möglicherweise mit an dieser Entweder-oder-Haltung schuld.

Natürlich kann es heutzutage nicht darum gehen, das Internet nicht zu nutzen, sondern im Gegenteil, dies sinnhaft zu tun. Auf der anderen Seite bedeutet dies ebensowenig eine Ausschließlichkeit der Internetnutzung! Ich freue mich selbstverständlich nach wie vor über Vor-Ort-Veranstaltungen, Coaching Sitzungen und Aufstellungsseminare mit und in Gruppen. Das ist nicht die Frage, sondern wie wir mit Blended Learning zu einer umsetzbaren Lernarchitektur kommen, die hilft muss von kann zu unterscheiden und allen einen Mehrwert anbietet, wo immer dies sinnvoll und möglich ist.

Zu wenig Brückenbauer

Momentan sind wir als User noch zu wenig Brückenbauer! Fokussiert auf Online-Angebote, strotzen wir vor Begeisterung und verstehen weder Zurückhaltung noch Ablehnung der Gegenseite. Mag sein, dass wir als Praktiker manchmal weniger auf Augenhöhe, mehr süffisant von oben nach unten lächelnd beispielsweise den Unterschied zwischen Virtual Classroom und Telefonkonferenz erklären. Brückenbauen geht anders! Hier ein Praxisbeispiel aus dem QRC Kongress „Coach der ZUKUNFT“.

Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten

Mit dem Bild der Zahnpastatube gesprochen, die Paste ist aus der Tube und steht zur Nutzung bereit. Was wir daraus machen und wie wir die neuen Medien einsetzen, hängt von unserem Welt-, Berufs und Menschenbild ab. Krankenstände, Fehlzeiten, Ängste, Depressionen, Bore- und Burnout sind auf einem Rekordhoch. Die neuen Erfolgsformeln in unserer VUCA-Welt lauten Anpassung und Flexibilität.

Wo sind die Menschen, die Kunden?

Ein ganz pragmatischer Ansatz ist zu schauen, wo die Menschen sind und wie sie die digitalen Medien nutzen. Wenn heute Söhne ihren Müttern „WhatsApp“ installieren, damit sie trotz Weltreise Kontakt halten können, dann wird im Alltag bereits ganz selbstverständlich tubenlose Zahnpasta eingesetzt.

Futability®

Melanie Vogel entwickelte mit Futability® ein Lösungsprinzip, das sich sprachlich aus dem Begriff Zukunft = Future und Ability= Fähigkeit zusammensetzt. Sie möchte damit größere Lust auf Veränderung machen und statt Probleme zu wälzen Chancen aufzeigen.

Welche Informationen und Handlungsempfehlungen wir erhalten und weitergeben können, wie Innovation und Leadership Raum greifen und unser berufliches Leben neu gestalten, das sind moderne, aktuelle Fragen, die nicht mehr in einem kleinen Gremium gelöst werden. Mit unserer modernen Technologie haben wir Anteil an der Globalisierung und können über die Social Media, Twitter und Facebook, z. B. mit Live Stream jeden zu jedem Thema einladen und uns mit ihm darüber öffentlich austauschen.

Transparenz und Best Practice

Ob unsere Kollegen und Kunden den Totstellreflex oder Futability® (Leseprobe) bevorzugen, können wir nicht ändern, aber mit mehr Transparenz helfen, selbst und neu über den Nutzen der modernen Technologie zu entscheiden. Ein Weg für mich ist u. a. das Angebot, einen gemeinsamen Ausflug, den Virtuellen Abend, in die 3D virtuelle Lern- und Arbeitswelt von TriCAT Spaces zu unternehmen und dort über Anwendungsszenarien und mögliche Einsätze im Coachingbereich mit Kolleginnen und Interessierten zu fachsimpeln.

Für klein- und mittelständige Unternehmen und Weiterbildungsanbieter stellt das Thema Digitalisierung obendrein eine finanzielle Herausforderung dar. Auch hier bieten sich moderne Möglichkeiten u.a. der Digitale Weiterbildungscampus, ein Portal unter dessen Dach viele Anbieter Platz haben, Technik und Datenschutz gemeinsam nutze können.

Ein Gespräch unter Praktikern, Usern ist hilfreich! Als Mitglied der Fachgruppe Bündnis für Lebenslanges Lernen und CoAutorin kann ich Ihnen unsere Handreichungen mit Empfehlungen und Praxisbeispiel für Weiterbildungsträger als PDF anbieten: Neue Medien und Mobiles Lernen.

Einladung und Angebot zum Anschauen

Wer als Freiberufler, Coach, Berater oder Therapeut aktiv an der Digitalisierung teilhaben will, eigene Angebote für seine Kunden erstellen mag, beispielsweise eine Online Akademie eröffnen möchte oder mit Webinaren für seine Dienstleistung werben will, Online Kurse gestalten und anbieten möchte, der kann gerne auf meine Erfahrung zurückgreifen. In meinem Portfolio finden Sie dazu passende Angebote, Ausbildungen und die entsprechenden Kompetenzen.

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