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Darf sich eigentlich jeder Coach nennen?

Die Frage ist durchaus berechtig, denn die Berufsbilder Coaching und Beratung gehören zu den freien Berufen und unterliegen keinen staatlichen Auflagen. In der Praxis hat das für Kunden eher verwirrende Folgen. Sicherlich gibt es gute Coaches, die niemals eine Coaching Ausbildung besucht haben, aber diese sind und bleiben Ausnahmen. Zur Verwirrung trägt bei, dass viele Coaching Anbieter die Begriffe Coach und Coaching mit Schulung und Training gleichsetzen, beispielsweise wie beim Coach im Fußballspiel. Weitere Vermengungen finden im Therapie- und Esoterikbereich statt, wenn beispielsweise therapeutische Anwendungen mit Persönlichkeitsentwicklung und Teambildung in einem Topf landen. Auch ist bei aufgestellten Behauptungen wie: „Ich mache Sie stark!“. Vorsicht geboten.

Anlässlich der Weiterbildungsmesse myQ vom 24. – 25.11.2017 spricht Lutz Salamon in München über diese Problematik. Wir durften einige seiner Inhalte vorabdrucken.

 

Coach Suche: Situation auf dem Markt

 

Bei einer Google Recherche mit dem Wort „Coach“ gelangen Sie auf circa 830.000.000 Treffer, das ist der Stand November 2017. Die ICF (= International Coach Federation) brachte die Global Coaching Study 2016 heraus, hier werden für Europa insgesamt 23.300 Coaches genannt. XING, eine deutsche Marketingplattform, erweiterte 2016 ihr Geschäftsmodell mit dem Pro-Coach und hatte plötzlich 60.000 sogenannte Coaches auf ihrer Plattform. Heute konnten die Produktverantwortlichen die Zahlen auf 30.000 selbsternannte Coaches reduzieren. Die Situation wird immer undurchsichtiger. In Deutschland stehen circa 14.000 ausgebildete professionelle Coaches dem Markt zur Verfügung und ungefähr 50.000 Menschen nennen sich Coach ohne über eine entsprechende Qualifizierung zu verfügen.

 

Wer ist denn eigentlich ein guter Coach?

Am Marktverhalten festzustellen, wer ein guter Coach ist, ist äußerst schwierig. Wie finden Sie in dieser Masse den passenden Coach? Welche Qualitätskriterien sind wichtig? Aus diesem Grund bildetet sich eine Interessengemeinschaft aus den Vertreten der wichtigsten Berufs- und Fachverbänden, RTC oder Roundtable der Coachingverbände genannt. Hier kommen seit 2005 die Vertreter der unabhängiger Coachingverbände zusammen. Zu den großen Leistungen des RTCs gehört das Positionspapier Profession: Coach und in den kommenden Tagen das gemeinsame Commitment Ethik.

 

Auf was sollten Sie bei Ihrer Coachsuche achten?

Am einfachsten ist es, wenn Ihr Coach seine Ausbildung, Zertifizierung und Verbandszugehörigkeit auf seiner Webseite transparent macht. Für Sie als Kunde sollte ersichtlich sein, dass Ihr Wahlcoach einem der unten genannten Verbände angehört, die sich als Interessensgemeinschaft zum RTC zusammengeschlossen haben.

 

In der Interessensgemeinschaft Roundtable der Coachingverbände sind aktuell folgende Verbände vertreten:

  • Austrian Coaching Council (ACC),
  • Berufsverband Dt. Psychologinnen und Psychologen (BDP),
  • Der Berufsverband für Training, Beratung und Coaching e.V. (BDVT),
  • Deutscher Bundesverband Coaching e.V. (DBVC),
  • Deutscher Coaching Verband e.V. (DCV),
  • Deutsche Gesellschaft für Coaching e.V. (DGfC),
  • Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF)
  • Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv),
  • Deutscher Verband für Coaching und Training e.V. (dvct),
  • European Association for Supervision and Coaching e.V. (EASC),
  • European Mentoring & Coaching Council Deutschland e.V. (EMCC),
  • Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung e.V. (GwG),
  • International Coach Federation Deutschland e.V. (ICF-D),
  • International Coach Federation Österreich (ICF-A),
  • International Coach Federation Schweiz (ICF-CH),
  • Qualitätsring Coaching und Beratung e.V. (QRC),
  • Systemische Gesellschaft e. V. (SG).

Ständige Gäste und wissenschaftliche Begleitung:

  • Humboldt-Universität zu Berlin,
  • Fachhochschule Nord­westschweiz, Basel/Olten,
  • Syndicat Professionnel des Métiers du Coaching (SPMC),
  • Lutz Salamon, Wiss. Beirat, Leiter AG-Öffentlichkeitsarbeit.

Wenn Sie am Ball bleiben wollen, aber keine Zeit für München haben, nehmen Sie doch an den kostenfreien Veranstaltungen des RTC-online teil.

RTC-online – Termine und Themen:

„Nur gemeinsam sind wir stark!
Welchen Nutzen bringt die Arbeit des Roundtable der Coachingverbände (RTC)?“

Lutz Salamon| Sprecher des RTC

November 2017, 18:00 – 19:30 Uhr. Bitte über das Ticketsystem anmelden.

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