Glücklich sein ist unbestreitbar der Suchtfaktor Nummer eins. Glücksforscher sprechen von einem subjektiven Gefühl, eine angenehme und freudige Verfassung, die sich nach Besitz oder Genuss von etwas Gewünschtem einstellt, ein Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung. Man könnte auch sagen, es handle sich um das vermehrte Auftreten positiver Gefühle und die seltenere Wahrnehmung negativer Emotionen. Für die Vereinten Nationen, die den 20. März zum „Internationalen Tag des Glücks“ erklärten, ist es wichtig, uns daran zu erinnern, dass zum Weltglückstag mehr als nur schnöder Mammon gehört, nämlich auch Mitgefühl, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit.

Ganz so einfach scheint das Handling mit dem Glück nicht zu sein, wenn einerseits auf dem Markt ein Überangebot an Büchern, Ratgebern und Glückgurus existiert und andererseits Psychologen vor „Toxischer Positivität“ warnen. Mit diesem Ausdruck bezeichnet man das krampfhafte Streben nach guter Laune und positiver Gedanken, das – situativ völlig fehl am Platz – negative Gedanken (anderer) im Keim erstickt und zu einer emotionalen Abstumpfung führt. Das Gute am Schlechten ist jedoch, dass wir die negativen Gefühle als Überlebenstraining brauchen, um uns klarzumachen, wie sicher eine Situation ist! Ob wir uns schützen müssen oder lieber den Rückzug antreten sollten. Statt unreflektiert mit den in den sozialen Medien geforderten „Only-Good-Vibrations“ zu reagieren, sollten wir lieber stattdessen das empathische Zuhören lernen und die Gefühle anderer ernst nehmen. Entsprechende Übungen zur Achtsamkeit, Empathie, Entwicklung der Persönlichkeit zur Erlangung von mehr Feingefühl und Erweiterung der Wahrnehmung stehen zwar nicht auf den gängigen Lehrplänen, können jedoch durch Coaching und Coach Ausbildungen gefördert werden. Sie erfüllen die neuen Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 und ermöglichen einen leichteren Umgang mit Change Management, Digitalisierung und Motivation der Mitarbeiter:innen.

Die Frage nach dem Glücklichsein scheint bereits auf den ersten Blick ein recht komplexes Unterfangen. Klar ist wohl, es handelt sich um keinen Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung, ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Im Live-Coaching verwende ich unterschiedliche Fragetechniken, die durch Ausschlussverfahren und Setzen von Meilensteinen zu mehr Klarheit führen können. Für manche meiner Kund:innen ist es die Gesundheit, für andere Wohlstand, für wiederum andere die Familie oder der Beruf.

Macht ein höheres Gehalt glücklicher?

Was meinen Sie? Könnte Ihr Jahresgehalt etwas mehr sein und Sie dadurch zufrieden und glücklicher? Die Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahnemann und Angus Deaton haben festgestellt, dass es eine Art Schwelle für die Gehaltshöhe gibt, die bei circa 60.000 Euro Jahreseinkommen netto liegt. Liegt jemand unter dieses Einkommensschwelle, ist die Empfänger:in über die Gehaltserhöhung glücklich. Nachgewiesenermaßen ist das Glücksempfinden besonders stark, wenn sich das Gehalt von 15.000 auf 30.000 Euro netto verdoppelt. Bei einem Gehaltssprung von 30.000 auf 60.000 Euro netto sieht das jedoch anders aus, da wirkt sich das Glücksempfinden weniger stark auf die Person aus. Ab einer Summe von 60.000 Euro netto kann man bereits von einem sinkenden Glücksgefühl sprechen.

Wenn Sie einen neuen Job suchen, sollten Sie Ihre Chancen auf Verbesserungen, z. B. auf ein höheres Gehalt, für Sie wichtige Arbeitsplatzbedingungen, Fortbildungsmöglichkeiten, Erweiterung Ihrer Kompetenzen, zukünftige Boni und ähnliches in die Waagschale legen. Die Agentur für Arbeit veröffentlicht einen Entgeltaltlas. Hier können Sie nachschauen, was man in Deutschland in welchem Beruf verdienen kann. Aus Coachingsicht rate ich Ihnen für die Verhandlungen unbedingt den Chamäleon-Effekt (= Spiegeltechnik) zu nutzen. Dieses Vorgehen unterstützt Ihre Position als Fitting Person, als passender Mensch für den Job. Setzen Sie Ihre Körpersprache, Wortwahl und Sprechtempo ein und spiegeln Ihre Verhandlungspartner:in. Aber bitte übertreiben Sie das Nachahmen (= Pacing oder Spiegeln) nicht, da Sie sonst das Gegenteil erreichen. Warum funktioniert das? Menschen, die sich mögen, gleichen sich einander an, da das dem inneren Wunsch nach Harmonie und Frieden entsprich. Oder wie es in der bekannten Redewendung heißt: „Gleich und gleich gesellt sich gern.“

Wenn Sie wollen, zeige ich Ihnen den Chamäleon-Effekt und wir besprechen, wie Sie sich am besten auf Verhandlungsgespräche vorbereiten. Sie können mit mir einen kostenfreien Termin ausmachen oder eine Beratung buchen.

Mehr Geld macht nicht automatisch glücklicher

Bessere Jobs und höher bezahlte Berufe gehen mit mehr Stress, höherer Verantwortung und weniger Freizeit einher. Für viele Menschen sind jedoch gerade Familie, Freunde, soziale Kontakte, Sport, Gesundheit und die gemeinsam verbrachte Zeit so wertvoll, dass sie da keine oder kaum Abstriche machen wollen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, deshalb verzichten Menschen lieber auf mehr Gehalt als auf soziale Kontakte und persönliche Erfüllung.

Heute treffen sich in Unternehmen vier bis fünf verschiedene Generationen. In der Kommunikation vergessen wir schnell, dass jeder seine eigene Landkarte in sich trägt und glauben fest, dass alle wüssten, wovon gerade die Rede sei, dass das, was der Einzelne denkt gleichermaßen von allen geteilt werden würde. Aber aufgrund unserer unterschiedlichen Vorerfahrung, unserer Herkunft, Erziehung sowie anderer Gruppenzugehörigkeit verknüpfen wir mit den Begriffen Arbeit und Leben divergente Wertvorstellungen.

Zu den fünf für das Coaching relevanten Generationen gehören:

  • Traditionalisten (1922 – 1945)
  • Babyboomer (1946 – 1964)
  • Gen X (1965 – 1979)
  • Gen Y (1980 – 1993)
  • Gen Z (ab 1994)

So werden beispielsweise Babyboomer mit dem Begriff „Workaholic“ in Verbindung gebracht. Gen X sieht Arbeit eher als Mittel zum Zweck. Gen Y entwickelt aus Work-Life-Balance, „Work-Life-Blend“ und regelt daher Privates gerne während der Arbeitszeit, allerdings auch vice versa, d. h. in der Freizeit darf auch Geschäftliches Platz finden. Wohingegen die Gen Z Arbeit und Privates lieber trennt und einen großen Wunsch nach freier Entfaltung hat, was rasch zu einer gewissen Ratlosigkeit führt und viel Ausprobieren mit sich bringt.

Führungskräfte müssen diese unterschiedlichsten Generationen motivieren und zu gemeinsamen Zielen führen lernen. Ein Führungskräftecoaching bietet hier die beste Chance eine individuelle SWOT-Analyse zu erstellen, um notwendige Themen wie z. B. Kommunikation, Digitalisierung, Agiles Mindset und Resilienz Schritt für Schritt anzugehen.

Leider macht zu viel Freizeit auch nicht glücklich

Zuviel Erholung oder Müßiggang führen massiv zur persönlichen Unzufrieden, da sich die Betroffenen sich als unproduktiv erleben, besonders wenn sie sich ihre Zeit allein vertreiben müssen, beispielsweise vor dem Fernseher sitzend oder planlos im Internet surfend. Wer sich dagegen mit anderen Menschen trifft, einem Ehrenamt nachgeht oder einer wie immer gearteten sinnvollen Beschäftigung widmet, entwickelt einen höheren Selbstwert, ist zufriedener und ausgeglichener. Vielen Tätigkeiten messen wir zu wenig Wichtigkeit bei und schätzen sie daher gering, wie z. B. Besuche beim Arzt, Gang zur Apotheke oder zu Behörden.

Sind intelligente Menschen glücklicher?

Die Vermutung liegt nahe, da verschiedene Verhaltensweisen sowohl mit Intelligenz als auch Glücksempfinden verbunden sind.

Drei Eigenschaften stelle ich hier kurz vor:

  1. Anpassungsfähigkeit
    Intelligente Menschen ändern sich oder ihre Umgebung, um besser zurecht zu kommen.
  2. Aufgeschlossenheit
    Intelligente Menschen sind offen für andere Ansichten und in der Lage, eigenen Überzeugungen auch einmal fallen zu lassen.
  3. Fähigkeit über britischen Humor zu lachen
    Intelligente Menschen können über schwarzen Humor lachen, sie erkennen die verspielten Varianten in Witzen über Tod und Krankheit und lachen bei den makabren Beispielen über sich und die eigenen Ängste.

Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, sich in neuen Situationen zurechtzufinden, Aufgaben durch Denken zu lösen. Das kann mit einem IQ-Test gemessen werden. Ab einem IQ von 130 gilt man in Deutschland als hochbegabt. Die durchschnittliche Begabung liegt bei einem IQ von 85 bis 115 Punkten.

Softskills wie Anpassungsfähigkeit oder Aufgeschlossenheit gehören zur Persönlichkeitsentwicklung und lassen sich erlernen. In systemischen Coaching Ausbildungen werden diese Fähigkeiten geschult und erweitert, innere Haltung, Empathie und Veränderungswerkzeuge kommen hinzu.

Millionär:innen mit großer Lebenszufriedenheit, aber weniger Spaß?

Die Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) von 2020 zeigt, dass Millionär:innen eine höhere Zufriedenheit in den Bereichen Einkommen, Arbeit, Wohnung, Gesundheit und Familie zeigen als Wohlhabende, die obere Mittelschicht, sowie Menschen aus der unteren Hälfte der Vermögensverteilung. Der Zusammenhang zwischen Vermögen und Zufriedenheit lässt sich jedoch nicht in der Dimension Freizeit bestätigen. Da die Arbeitsbelastung in dieser Gruppe um ca. 10 Stunden pro Woche höher als bei den anderen drei oben genannten Gruppen, liegt die Vermutung nahe, dass trotz finanzieller Möglichkeiten die Freizeit aufgrund der Arbeitszeiten zu kurz kommt. Hier könnten bereits 1 – 3 Resilienz-Coachings für mehr Ausgewogenheit sorgen.

Glücksempfinden ist ein Lernprozess

Glücksgefühle haben physiologische Auslöser, die z. B. bei der Nahrungsaufnahme den Wohlgeschmack als zusätzlichen Reiz durch die Ausschüttung von Botenstoffen freisetzen. Der Mensch lernt im Verlaufe seines Lebens neue Verhaltensweisen, die ihm losgelöst von der ursprünglichen Belohnungsfunktion das Glücksgefühl, z. B. durch gute Stimmung, ermöglichen.

Diese fünf Faktoren bestimmen Ihre Reise ins Glück:

  1. Innere Einstellung
  2. Selbstbestimmtheit
  3. Sinnhaftigkeit
  4. Soziale Kontakte
  5. Gesundheit

Wir entscheiden, wohin sich unsere Aufmerksamkeit richtet, und können im Coaching mit Tools zur Klärung beitragen oder neue Lösungsräume öffnen. Verwenden Sie beispielsweise einer Glücks-SWOT-Analyse und bestimmen Sie mit einer Skala von 0 – 10 Ihr Glücksgefühl, wobei der Nullwert eine ganz schlechte Wertigkeit erhalten soll und der Zehnerwert eine äußerst positive (= I. Skalierung vorbereiten). Fragen Sie die fünf Faktoren einzeln ab und erhalten so Ihre eigene Wertigkeitsskala (= II. Skalierung ausführen). Erfahren Sie, wie wichtig Ihnen Ihre innere Einstellung ist, Ihre Selbstbestimmtheit, Sinnhaftigkeit, soziale Kontakte und Ihre Gesundheit. Um sich das besser vor Augen zu führen, erstellen Sie sich eine Grafik für Ihre persönliche SWOT-Analyse (= III. Werte den SWOT-Quadranten zuordnen). Überlegen Sie, welche ungeahnten Möglichkeiten sich in Ihren Werten verbergen (= IV. Welche Chancen liegen in meinen 5 Faktoren?). Erstellen Sie Ziele für Ihre 5 Faktoren (= V. Wachstumsaufgaben für mein(e):).

Wenn Sie wollen, unterstütze ich Sie gerne bei Ihrer Glücks-SWOT-Analyse. Sie können bei mir einen Online-Termin in Zoom buchen.

Glücks-SWOP-Analyse

Ein weiteres Tool, das Glücks-Lösungskreuz, eignet sich ebenfalls für ein Selbstcoaching oder für eine Einzelsitzung. Hier testen Sie mit Bodenankern aus, ob Sie mehr mit der Vergangenheit, Gegenwart (= grüne Figur im Zentrum) oder Zukunft in Resonanz gehen. Ob Ihr Körper sich gut oder unwohl fühlt, welche Gedanken oder Bilder Ihnen kommen. Um all das gut austesten zu können, nehmen Sie sich immer nur einen Glücks-Faktor vor und testen Ihre Reaktionen an immer nur einer Stelle aus. Die Ergebnisse notieren Sie auf einen Zettel mit einer bestimmten Farbe, die Ihrem jeweiligen Glücks-Faktor entsprechen, z. B. grüner Zettel für die Gesundheit. Sie können das einfache Lösungskreuz nutzen und erhalten dann Unterscheidungen auf dem Zeitstrahl oder der Timeline, die mit positiven oder negativen Erinnerungen oder Erwartungen gekoppelt sind. Wenn Sie zwischen die Kreuzachsen Erfahrungsquadranten legen, erhalten Sie mehr Informationen, die Sie wiederum für eine genauere Wahrnehmung Ihrer Glücksfaktoren einsetzen können. Das Ergebnis wird sein, dass Sie konkrete Vorstellungen entwickeln, wo es Ihnen gut geht, wohin Sie sich orientieren wollen und welche Ihrer Glücksfaktoren Sie noch weiter entwickeln wollen.

Glücks-Lösungskreuz

Wenn Sie wollen, unterstütze ich Sie auch bei Ihrer Glücks-Lösungskreuz-Erfahrung und der praktischen Umsetzung. Sie können bei mir einen Online-Termin in Zoom buchen.

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